Dienstag, 9. November 2010

Störfälle in den USA

Ein explodierter Transformator, ein Leck in einer Kühlleitung: Binnen einer Stunde mussten gleich zwei Atomkraftwerke in den USA abgeschaltet werden. Eine Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden, teilte die US-Atomaufsicht mit - das Zusammentreffen der Ereignisse sei "reiner Zufall", wie Spiegel Online berichtet.

In den USA sind in der Nacht zu Montag gleich zwei Atomreaktoren abgeschaltet worden - und das binnen einer Stunde. Die Explosion eines Transformators in Buchanan nördlich von New York City löste die Notabschaltung des Kraftwerks Indian Point 2 (siehe Bild) aus. Nach Angaben eines Sprechers wurde dabei niemand verletzt. Es habe auch keinen Brand gegeben. Der benachbarte Reaktor Indian Point 3 arbeite wie gewohnt.

Kurz danach ging ein Kraftwerk des Konzerns Entergy vom Netz: Arbeiter hatten in dem Reaktor in Vernon (US-Bundesstaat Vermont) den Austritt radioaktiven Wassers aus einer undichten Leitung bemerkt. Daraufhin sei beschlossen worden, das AKW abzuschalten, um die notwendigen Reparaturen durchzuführen. Die US-Atomaufsicht bezeichnete das zeitliche Zusammenfallen der beiden Pannen als "kompletten Zufall". Die Ereignisse hätten nichts miteinander zu tun. Zudem habe keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden.

Nach Angaben von Larry Smith, Sprecher des AKW in Vernon, werde es etwa 13 Stunden dauern, bis sich der Reaktor ausreichend abgekühlt habe, um die notwendigen Reparaturen vornehmen zu können. Die Arbeiten würden am Montag beginnen, sagte Smith. Die Ursache für das Leck sei zunächst unklar gewesen. Es sei am frühen Sonntag bei Routinearbeiten entdeckt worden. Etwa 60 Tropfen Wasser pro Minute seien aus einer 60 Zentimeter dicken Leitung ausgetreten, die Teil des Reaktorkühlsystems sei. Man habe das austretende Wasser mit Hilfe einer Pumpe gesammelt und wieder in das System eingeführt, erklärte Smith.

Die Reparaturen und die AKW-Abschaltung würden von der US-Atomaufsicht überwacht, teilte ein Sprecher der Behörde mit. Das Wasser habe eine niedrige Strahlungsintensität. "Die Werte sind so gering, dass sie niemandem schaden können", erklärte der Sprecher. Bedenken bezüglich der Gesundheit oder Sicherheit gebe es derzeit nicht. Unterdessen bleibt der Reaktor Indian Point 2 bis auf weiteres abgeschaltet. Man wolle erst die Ursache für die Explosion des Transformators herausfinden, sagte der Sprecher der Anlage, Jim Steets.

Quelle: Spiegel Online

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